Am Panj entlang

Wir starten heute bereits um 8:30 Uhr am Hotel  in Kolub, da wir der Mittagssonne ein wenig zu zuvorkommen wollen. Nach einem kurzen Tankstopp verlassen wir recht zügig Kulob und machen uns auf den Weg nach Kalaikum.

Die Straße führt durch eine Art Ebene und wird dann zusehends immer bergiger. Die Fahrbahn wird jetzt auch zunehmend schlechter, bis es nur noch eine Schotterstraße ist. Wir kommen zwar langsam, aber  trotzdem gut voran. Nach gut 30km ändert sich der Straßenbelag in ein nahezu perfektes Asphaltband. Ich bin begeistert, wer hat denn hier solch eine Straße gebaut? Egal, es geht ab jetzt recht zügig voran, nur unterbrochen von einigen Halten für Fotos. Ich genieße die Umgebung, die mittlerweile ein Tal ist, in dem der Panj fließt. Es ist der Grenzfluss zu Afghanistan und wir können gut über den Fluss schauen. Afghanistan ist zu greifen nahe. Es sind vielleicht 60 Meter, an schmalen Stellen unter 50 Meter bis in das fremde Land. Wir können gut erkennen, was dort drüben passiert. Eine Zeit lang fährt ein Motorradfahrer in Afghanistan mit mir in die gleiche Richtung. Es ist verrückt,  so nah i d doch so weit entfernt. Wo er wohl hin möchte...?

Wir machen an einer sehr steilen Stelle eine Pause und genießen die Aussicht. Ich kann nur erahnen,  welche Kraft auch die Zuflüsse in den Panj haben müssen. Heute sind es meist kleine Bergbäche, die in einem scheinbar viel zu großen Bett fließen. Die Menschen auf der anderen Seite leben in kleinen Häusern und haben meist einen Acker den sie direkt neben dem Fluss  bewirtschaften. Ein Stück weiter fahre ich an einem kleinen Wasserfall vorbei,  einfach traumhaft.

Die Straße wird nun wieder schlechter und die letzten 40 Kilometer ist offroad angesagt. Wir erreichen alle gut gelaunt Kalaikum und suchen uns eine kleine Wirtschaft zum Mittagessen. Am Nachmittag befasse ich mich mit der Position meines Lenkers, hier passt es noch nicht richtig. Ich verstellen die Neigung des Lenkers und probiere es auf dem Hauptständer aus. Beider Probefahrt passt alles perfekt, schalten geht jetzt auch im Stehen auf dem Motorrad viel besser. Jetzt ist Zeit für ein Feierabendbier und morgen geht's dann weiter am Panj entlang...