Auf dem Weg nach Tadschikistan

Wir brechen heute etwa um 9:30 Uhr in Samarkand nach einem Foto mit der Wirtin auf und fahren dann auf direktem Weg zur tadschikischen Grenze. Die Abfertigung auf usbekischen Seite ist gewohnt freundlich und zügig. Wir bewältigen die Ausreiseprozedur in weniger als einer Stunde und fahren zur tadschkischen Seite. Hier geht es ebenfalls flott und wir werden mit den Worten "Welcome to our Country!" willkommen geheißen. Wir fahren weiter zum Zoll und müssen noch eine Versicherung für die Motorräder abschließen. Kostenpunkt 10$ für 15 Tage. Nachdem dies erledigt ist fahren wir zu einem großen Eisentor und lassen die Pässe ein letztes Mal checken und rollen nach Tadschikistan. 

Die Menschen sind sehr freundlich und viele Kinder winken uns zu. Wenn das so weitergeht, habe ich bald mit winken voll zu tun. Wir legen an einem Samsaverkauf eine kleine Rast ein und stärken uns. Samsa ist ein landesübliches Gebäck mit Füllung und ähnelt unserem Blätterteig. 

Wir nähern uns langsam dem Ansob-Tunnel, dem Tunnel des Todes. Wir haben uns gestern entschlossen durch den Tunnel zu fahren, da er saniert wurde. Die Fahrbahn wurde instand gesetzt und eine Beleuchtung eingebaut, d.h. die vielen großen Schlaglöcher und das stehende Wasser im Tunnel gehören der Vergangenheit an. So, nun ab und los. Wir fahren in den Ansob-Tunnel und sind erstaunt, dass keine der Prophezeiungen von Vorreisenden eintreffen. Wir haben recht gute Sicht im Tunnel und der Gestank der Abgase hält sich auch in Grenzen. Ich beobachte wie gebannt den Tageskilometerzähler und rechne im Kopf wie weit wir sind. Der Tunnel ist etwa 5km lang und zieht sich ein wenig. Plötzlich wird das Licht weniger und die Fahrbahn etwas schlechter und dann sind wir nach weiteren ca. 500 Metern auch schon draußen! Visier auf! Durchatmen! Geschafft! Wir halten an und warten auf Susanne mit dem Truck. 

Es geht jetzt geruhsamer weiter auf den letzten 80 Kilometern nach Duschanbe. Die Straße windet sich zwischen den Bergmassiven ins Tal und ich mache noch einige Fotos. Ich erreiche das Hotel ca. 18:30 Uhr und fahre mit Thomas noch einmal zur Werkstatt. Morgen steht der Ölwechsel an der Tenere auf dem Programm. Also noch schnell einen Termin für morgen vereinbaren und dann unter die Dusche. Den Tag beenden wir mit einem gemeinsamen Abendessen.